Paralipse

Als Subscriber meines Geschreibsels hier, möchte ich dich, liebe Leserin, lieber Leser gerne dafür belohnen, dass du mir folgst.
Heute habe ich das große Bedürfnis danach mich dafür mit einem Ohrwurm zu bedanken, der mich schon den ganzen Tag (mindestens) begleitet.

Dass es in meinen Blog passt, weil es lebensbejahend und von Grund auf positiv ist, lasse ich hierbei unerwähnt und wünsche ein schönes Wochenende!

Also ohne weiteren Aufschub:

DON’T STOP ME NOW!

Gern geschehen! 😉

Repugnance

(Dieser Post ist auch auf deutsch verfügbar: ,,Widerwillens” )

When I talk about how I cope with the influences all around me, people often look a me funny. What I mean in particular is, when I talk about news and my intake of news.

I don’t watch news. I try to avoid them. Every once in a while I’m confronted with some news or other but this I only bear reluctantly. And when I’m force fed those news, I’m usually reminded why I stay away from them, afterwards.

I even would go as far as proclaiming that I live much better without watching or consuming any news. Better than anyone taking in hours of news every day, anyway. Maybe not continuously but stretched throughout the day.

Beginning with the first “breaking news” (or breakfast news) in the morning with the first coffee or while in the shower, followed by a news ticker on all devices that surround us all day every day, up to the final hours of the day, which are supposed to be for relaxation but which we spend watching, you guessed it, the news. This time in all their gory detail and with all the background stories.

What does that do with us? I can only say what it did with and to me. It inflated problems which are not mine or aren’t problems at all, if you take the time to examine them from a distance.

Keeping your eyes and ears on those news will focus all your senses on things that are awful. And the majority is awful, no doubt. But I get focused on things that I cannot change. Occurrences that are so far out of my reach that I can never hope to do anything about them, with or without my knowledge about them.

So, what does knowing about those news do for and to me?
It makes me sad, it makes me angry and in consequence sick.

Asking for a reason why I – or the people who follow these news – do that seems moot to me. Probably for the reason most people give me, as soon as I say that I don’t watch them any longer: you have to be informed.
Today I reply to those people: why?

What good does it do for me in Germany to know, when there has been yet another shooting in a school in the US? All this does to me, is making me afraid of something happening here. Or just making me afraid.

How does it help me to know, that the economy in Greece is collapsing and that Germany is taking action to intervene. Does knowing that make me sleep any better? Or will my sleep get better by just knowing this and being able to get upset about it? In my experience this is not the case.

Why do I have to take part in every discussion and have an opinion about every topic? There are enough people spreading around their dangerous superficial knowledge, enough so called experts and specialists that gush about those things, without me giving my two cents to everything. And guess what? I have no urge to correct them, either.

How does it help me when I am being shown that people in Gaza are being caged and locked in from all sides and systematically starved? I cannot change that. Neither can I change that, nor does it make me a believer in justice in this world – which is also only watching, by the way.

Why do I have to see and to know in-depth how people all over the world slaughter each other for trivial and idiotic reasons? What does it help me to get told for the hundredth time that there are organisations who abuse children systematically and regularly – and that there are still those, who trust those people with their children, that there are still those people who keep sending their children to those same organisations?

And the gorier, the more detailed all those informations, all those pictures … the better?

It has no purpose for me and my life. It destroys my well being and leads to a sick mind, which keeps expecting the worst.
It leads to us judging people by the actions of other people – because that is what our minds do, because we draw conclusions.
I know all these terrible things anyway and I can’t change anything about them. I don’t need to be reminded of all those dreadful things. Thanks, but no thanks!
But I can change my attitude towards those influences and towards those, who make a profit from selling this daily hate.

I unmask and expose them for what they are.
I stop listening to their screaming and what they try to achieve – the spreading of hate and prejudice by pointing fingers and name calling.

No assassination victim has ever returned to the living by calling out the assassins motivations. Those motivations are of interest to the doctors who treat those damaged minds but proclaiming these motivations creates rifts between people and generates fear.

I stay away from those who keep preaching how bad I’m supposed to feel, just because we as a society help those who are in desperate need of help. I hope I will never have to flee.
I stay away from those who keep spreading envy and malevolence and disguise it as “information”.
I stay away from those who make a profit from showing the worst in people.

You should try it some time.

Kochbuch 03

Die hier erzählte Geschichte und alle dazugehörigen Teile, sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit zu real existieren Menschen oder Ereignissen ist zufällig. Der Anfang dieser Geschichte ist hier zu finden: Kochbuch 01

Ich studierte zu dem Zeitpunkt, als ich sie kennen lernte, in Bonn Informatik. Ich war kein Überflieger, kam aber gut voran. Im Studentenwohnheim hatte ich Kontakt zu vielen Menschen und hatte Gelegenheit mein offenes Wesen auszuleben. Ich saugte alle Eindrücke auf und freute mich über jeden neuen Einfluss. Jeder neue Mensch war eine Bereicherung für mich und mein Freundeskreis wuchs stetig.

Meine Welt war stabil und mir konnte nichts passieren. Glaubte ich.

In meiner Naivität hielt ich mich für so stark, dass ich dachte ihr und womöglich noch allen anderen aus ihrer Familie helfen zu können, die meine Hilfe haben wollten. Dass schließlich nicht ich sie hoch-, sondern sie mich herunterziehen würde, konnte ich nicht ahnen und hätte es auch nie geglaubt.

Wie hätte ich ahnen können, dass es darauf hinauslaufen würde, dass sie das Gift ihres Elternhauses bereits derart verinnerlicht hatte, dass sie es selbst nicht mehr als Fremdstoff wahrnahm, sondern es anscheinend lebensnotwendig geworden war. Dass sie mittlerweile dieses Gift selbst versprühte und es brauchte, wie die Luft zum Atmen.

Und sie hat mich damit krank gemacht. Mit ihrer andauernden Verlustangst und Eifersucht, die so weit ging, dass sie jeden Bezug und jede Erinnerung an meine Vergangenheit ohne sie bei mir auszulöschen versuchte. Fotos, Hobbys in Form meiner Gitarre, ja sogar Kleidung, die mein altes Leben vor ihr in einer bestimmten Weise repräsentierten, verschwanden spurlos.

Ihre Missgunst anderen Menschen gegenüber brachte uns oft in Schwierigkeiten. Unzählige Male fand ich mich in der unangenehmen Situation wieder, uns wegen etwas rechtfertigen, verteidigen oder entschuldigen zu müssen, wozu sie in facebook etwas sagen musste.

Der Inhalt war immer trivial und beschränkte sich auf Klatsch und Tratsch, der dort unter ihresgleichen herrschte. Das war für sie wie ein Lebenselixier und sie beteiligte sich rege daran. Selbstverständlich trug sie auch ihren Teil bei, was dazu führte, dass ich es oft mit aufgebrachten Ehemännern oder Frauen zu tun hatte, die mir haarsträubendes darüber berichteten, was sie geschrieben haben soll. Ebenso schockierend war es für mich zu erfahren, über welche Nichtigkeiten sie sich mit diesen Leuten stritt. Leute, mit denen ich sonst nichts zu tun hatte oder haben wollte.

Widerwillens

(This post is also available in English: “Repugnance” )

Spreche ich davon, wie ich mit den Einflüssen der Welt auf mich umgehe, werde ich oft verwundert angesehen. Besonders im Bezug auf meine Einstellung zu Nachrichten oder dem, was wir als solche aufgedrückt bekommen.

Ich schaue keine Nachrichten. Nicht freiwillig. Kriege ich sie doch irgendwo widerwillens unter die Nase gerieben, erinnert es mich warum ich dabei bleiben werde.

Ich wage sogar zu behaupten, dass ich mit dieser Entscheidung besser lebe, als manch eine, die täglich stundenlang Nachrichten konsumiert. Vielleicht nicht am Stück. Aber von der morgendlichen Meldung die verfolgt wird, über den Ticker, der uns den ganzen Tag mit Eilmeldungen begleitet, bis zur abendlichen, ausführlichen Berichterstattung mit Hintergründen und bildreichem Material.

Was tut das mit uns? Mit mir tat es, dass es Probleme vergrößerte, die eigentlich keine oder nicht meine sind. Es richtet den Fokus auf Dinge, die nichts mit mir zu tun haben. Dinge, die sicher oft schlimm sind, doch an denen ich nichts ändern kann. Weder durch, noch ohne mein Wissen von ihrer Existenz. Sie machen mich traurig, wütend, krank.

Gründe dafür zu suchen, weshalb ich diese Nachrichten verfolgte wie alle anderen auch, erscheint mir müßig. Wahrscheinlich aus dem Grund, den mir jeder nennt, wenn ich sage, dass ich keine Nachrichten gucke: man will doch informiert sein. Heute sage ich: warum?

Was bringt es mir zu wissen, dass es in den USA wieder eine Schießerei in einer Schule gegeben hat? Es sorgt ausschließlich dafür, dass wir Angst davor kriegen, dass so etwas auch bei uns passiert.

Was hat es für einen Wert für mich zu wissen, dass die griechische Wirtschaft zusammenbricht und Deutschland eingreift? Macht das meinen Schlaf irgendwie angenehmer? Oder wird mein Schlaf dadurch angenehmer, dass ich so etwas weiß und mich darüber aufregen kann? Meiner Erfahrung nach nicht. Warum muss ich über ein solches Thema „mitreden“ können, dazu eine Meinung haben? Es gibt genug Halbwissende, „Experten“ und „Fachleute“, ohne dass ich meinen Senf dazu gebe.

Was hat es für einen Wert für mich, wenn mal wieder gezeigt wird, wie Menschen in Gaza von allen Seiten eingesperrt und systematisch ausgehungert werden? Ich kann es nicht ändern und Taten der Welt zu diesem Thema tragen nicht dazu bei, dass ich glaube, dass es Gerechtigkeit auf der Welt gibt.

Warum muss ich mir, um als informiert zu gelten, en Detail ansehen, wie Menschen auf aller Welt sich gegenseitig aus den idiotischsten Gründen abschlachten?
Was bringt es mir zu wissen, dass alle wissen, dass es Organisationen gibt, die systematisch seit Jahrhunderten Kinder missbrauchen und es Menschen gibt, die ihre Kinder trotzdem weiter dort hinschicken?

Und je deutlicher, je bildhafter es mir dargeboten wird, desto … besser?

Es hat keinen Wert für mich und mein Leben. Es zerstört mir mein Wohlbefinden und führt zu einem kranken Geist, der ständig das schlimmste befürchtet. Es führt dazu, dass wir Menschen nach den Taten anderer Menschen verurteilen, weil wir Rückschlüsse ziehen. Ich weiß all diese schlimmen Dinge selbst und ich kann nichts daran ändern, also ändere ich meine Einstellung zu diesen Einflüssen und jenen, die vom Verkauf dieses alltäglichen Hasses leben. Ich muss mich nicht dauernd daran erinnern lassen, danke.

Ich entlarve sie für mich. Ich höre ihrem Geschrei nicht mehr zu und halte mich fern von dem, was sie in mir erreichen wollen. Das Säen von Hass und Vorurteilen durch die klare Nennung von Zugehörigkeit. Es ist noch kein Opfer eines Attentats dadurch zurück gekommen, dass wir das Motiv des Täters nannten. Das ist vielleicht interessant für behandelnde Ärzte aber es ist schädlich für die meisten anderen Menschen. Ich halte mich fern von jenen, die predigen wie schlecht ich es angeblich habe, weil wir als Gemeinschaft anderen helfen, die Hilfe nötig haben. Ich hoffe niemals fliehen zu müssen.

Ich halte mich fern von jenen, die Neid und Missgunst unter den Menschen verbreiten und das unter dem Deckmantel der Information tun. Ich halte mich fern von jenen, die aus der detaillierten Darstellung alles Schlechten Profit schlagen.

Versuch es mal!

Posting flood

In this post I would like to ask your forgiveness and your patience with me.

I’m still exploring the wonderful world of WordPress and it occasionally happens, that I publish stuff, that you might have already read.

Of course I will always try to keep emails that you receive through subscribing to my blog only on a necessary level. For example when I post something new.

Sometimes though, when I can’t find another way, I’ll have to re-publish something. Simply because I haven’t discovered how to do that without sending out a mail.

So, thanks for understanding and for not considering my mails spam yet. I am very grateful for your subscription and that you follow my drivel.

Stolz

– bin ich auf etwas, was ich selbst, alleine oder mit Hilfe von jemand anderem geleistet habe.

Etwas, worin ich Arbeit gesteckt habe, was ich erschaffen habe. Etwas, was vorher da war und was ich verbessert habe. Darauf kann ich stolz sein.

Ich kann stolz sein auf meine Brüder und Schwestern, die tolle Menschen geworden sind.
Die es geschafft haben, allen Widrigkeiten zum Trotz, gute Eltern zu werden und die wiederum Kinder groß ziehen, auf die sie stolz sein können.

Ich kann auf meine Geschwister stolz sein, die trotz ihrer Höhen und Tiefen im Leben, doch auf einen Weg gekommen sind, auf dem es für sie weiter geht und ich kann stolz darauf sein, wenn ich dazu einen Beitrag geleistet habe.

Ich bin stolz auf meine gedanklichen Ergüsse hier. Auch wenn sie in der riesigen Sanduhr der Zeit nicht mehr als einen sandkorngroßen Fleck auf einem Sandkorn ausmachen. Ich kann darauf zeigen und sagen „das habe ich gemacht!“

Ich kann stolz darauf sein, dass ich die Disziplin und die Ausdauer bewiesen habe, einen Marathon gelaufen zu sein. Ich kann stolz darauf sein, dass ich meinen Körper so gepflegt habe, dass er dieser Strapaze stand hält.

Ich kann von Glück reden, dass ich einen Körper bekommen habe, der die Voraussetzungen dafür hatte.
Ich kann von Glück reden, dass ich gute Gene geerbt habe und diese wiederum gut aus unzähligen Generationen weiter gegeben worden sind, die sich immer vermischt haben, um schließlich mich zu ergeben.

Darauf kann ich nicht stolz sein. Das war Glück.

Ich kann von Glück reden, dass ich hier geboren worden bin. Dass meine Eltern hierher gekommen sind und hier eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder gesehen haben und diese Chance ergriffen haben.

Ich kann von Glück reden, umgeben zu sein von lieben Menschen, die sie in diese Welt, in diese Umgebung gesetzt haben, so dass wir alle voneinander etwas haben.
Auch ihre Eltern haben sich vor kurzer oder vor langer Zeit dazu entschlossen hier zu bleiben.

Unser großes Glück.

Unser großes Glück, dass wir unser Glück erkennen und nicht verkünden stolz auf etwas zu sein, was uns zugefallen ist. Wir sind nicht stolz hier zu leben oder hierzu zu gehören. Wir sind glücklich und froh darüber, dass wir hier sind. Daran haben wir nichts getan. Das ist das Feld auf dem großen Spielfeld, auf dem wir anfangen durften zu laufen. Dafür habe ich nichts getan.

Ich bewundere das, was andere Menschen hier und überall geleistet haben und strebe an, meinen Teil dazu beizutragen, damit andere auch das Glück haben hier gut leben und sich daran erfreuen zu können.

Darauf ein (Nationalität) zu sein kann ich nicht stolz sein. Dafür habe ich nichts getan.

Mehr Freizeit für alle!

Die heutigen Ausgabe der Serie ,,gute Neigkeiten” beinhaltet die Freude über den Stand der Technik und wie sich das auf unsere Arbeit auswirkt.

Im Jahre 2019 sind wir technologisch so weit, dass wir einen Großteil der schweren, körperlichen und uns Menschen krankmachenden Arbeit, von Maschinen erledigen lassen können.
Der Traum, der Generationen vor uns über Jahrtausende antrieb, ist in Erfüllung gegangen und wir können uns endlich auf uns und unser Leben konzentrieren.

Seit es uns Menschen gibt, sind wir darum bemüht, uns Arbeit zu vereinfachen. Weil sie entweder zu schwer, zu gefährlich oder schlicht zu langweilig ist.
Das äußerte sich beim frühen Menschen in der Weiterentwicklung von Waffen zur Jagd oder Werkzeug zum Spalten einer Kokosnuss oder Heben eines Steins oder zum Hobeln eines Holzstücks… was du möchtest.

Wir sind so weit gekommen, dass wir nur noch Knöpfe bedienen müssen und diese dazu führen, dass große Apparate sehr viel genauer das machen, was wir vorher mit mühevoller Arbeit und viel Zeitaufwand selbst erledigen mussten.

Wir brauchen keinen Stellmacher oder Wagner, der Räder mit Speichen versieht und hierfür lange braucht. Es gibt Maschinen, die das mit einer für Menschen unmöglichen Präzision erledigen. Die Menschen, die das machen mussten, haben nun Zeit sich anderen Dingen zu widmen.

Wir brauchen keine Setzer und Drucker mehr, die unsere Zeitungen setzen bevor sie in den Druck gehen. Diese Dinge geschehen heute am Bildschirm eines Computers sehr viel genauer und mit keiner Berührung mit giftiger Druckerschwärze. Diese Menschen können sich heute mit schönen Sachen beschäftigen.

Wir benötigen keine Menschen mehr in großen Fabrikhallen, die schwere Teile für den Fahrzeugbau transportieren. Das wird heute alles mit Schaltern, Knöpfen und Hebeln durch viel weniger Menschen gemacht und die Menschen, die dort arbeiteten verletzen sich nicht mehr an gefährlichen Maschinen oder durch schwere Teile.

Die Fließbänder, an denen Menschen saßen, die eintönige und unnatürliche Arbeit taten, werden größtenteils von Robotern bewacht und die Menschen, die dort saßen, können sich auf Dinge fokussieren, die ihnen mehr Freude machen.

Der nächste Schritt wäre nun diese Freiheiten und Errungenschaften als solche zu erkennen und uns darüber zu freuen, dass wir so weit gekommen sind. Der Darauf folgende Schritt wäre dann, aus dieser Freude Energie für etwas neues zu schöpfen, statt an Dingen festzuhalten, die nicht mehr gebraucht zu werden, um beschäftigt zu sein.

Leben ist Bewegung. Bewegen wir uns.

Kochbuch 02

Die hier erzählte Geschichte und alle dazugehörigen Teile, sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit zu real existieren Menschen oder Ereignissen ist zufällig. Der Anfang dieser Geschichte ist hier zu finden: Kochbuch 01

Alle beugten sich der despotischen Herrschaft des Patriarchen und seiner Handlanger, der Söhne. Es gab keinerlei Widerstand in dem Haushalt, in dem meine Ex aufgewachsen ist. Die Söhne durften am schulischen und gesellschaftlichen Leben teil haben, die Töchter nicht. So war es in ihrer Welt einfach. Widerstand wurde mit Gewalt erstickt und da, wo die Religion nicht als Totschlagargument funktionierte, weil sie diese Umstände nicht stützte, wurde sich auf die Sitten und Gebräuche berufen.

Vielleicht höre ich mal auf, sie immer nur „meine Ex“ zu nennen. Ihr Name ist Hagar. Die Hoffnung für sie, ihren heimischen Umständen zu entfliehen, bestand in der Flucht durch Heirat.

Einfach ohne zu heiraten abhauen, kam für sie nicht infrage. Die Angst davor, dass die Familie sonst gewalttätig gegen sie sein könnte und eventuell auch gegen den Menschen mit dem sie flieht, hier also mich, war zu groß und eine Heirat sollte das verletzte familiäre Ehrgefühl zumindest dämpfen.

Nach unserer amtlichen Eheschließung, mehr war es nicht, war aber die Sorge und Angst nicht weg. Genauso wenig war anscheinend die Ehre ihrer Familie geschont geblieben. Am selben Abend noch begannen sie damit nach uns zu suchen. Und noch am selben Abend veranlassten wir eine Auskunftssperre bei der Polizei.

Ich war ihr zweiter großer, und bis dahin längster Fluchtversuch. Bevor ich kam, hatte sie schon etliche vorsichtigere Versuche unternommen. Sechs Mal hatte sie sich verlobt und zwei Mal eine islamische Trauung probiert, um auf diesem Weg dort heraus zu kommen. Die Herren, die es vor mir versucht hatten, hatten allerdings entweder nicht die Geduld oder nicht den Willen diesem gebrochenen Menschen zu helfen. Das ist aber Spekulation.
Sie erzählte mir während unserer Ehe, dass sie den Respekt vor manchen Herren verloren hatte, die sich genau wie sie selbst, von ihrer Familie einschüchtern ließen. Darauf verließ sie diese Männer, die sich nicht als die Ritter erwiesen, die sie in ihnen zuerst gesehen hatte und suchte woanders weiter.

Dass in einer Partnerschaft kein Platz für Gewalt jedweder Art ist, war und ist für mich selbstverständlich und das wollte ihr auch zeigen. Mein Glaube an das prinzipiell Gute im Menschen war Antrieb und ich wollte das bei ihr zutage fördern, es kultivieren. Hoffend, glaubend, wissend, dass in diesem Menschen auch etwas Wunderbares steckt – stecken muss!

Wenn sie mich ließ, wollte ich ihr die Liebe geben, die ihr in ihrem bisherigen Leben gefehlt hatte und die jeder Mensch zum Leben braucht.
Wenn sie mich ließ, wollte ich ihr dabei helfen, sich von den Taten ihrer Familie loszusagen. Wenn sie mich ließ, wollte ich ihr und mir beweisen, dass Kinder nicht die Fehler der Eltern erben und auch nicht danach gerichtet werden dürfen.

Kochbuch 01

Die hier erzählte Geschichte und alle dazugehörigen Teile, sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit zu real existieren Menschen oder Ereignissen ist zufällig.

Ich komme nicht umhin, Mitleid mit dieser Frau zu verspüren. Jetzt, wie damals.

Selbst nach all den Dingen, die sie mir angetan hat und immer noch antut. Sie ist, wenn ich ihre Vergangenheit und ihr bisheriges Leben in Betracht ziehe, nur das Produkt schlimmer Einflüsse. Und mein Mitleid und meine Empathie sind wahrscheinlich die Gründe dafür, dass die Dinge sich so entwickelt haben, wie sie es taten.

Mein Name ist Tamim Koch – naja, zumindest sage ich das hier mal so – und in dieser Geschichte … ich möchte davon erzählen … Inhalt soll sein … ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.
Mein Thema hier ist, was ich mit meiner Exfrau erlebe und erlebt habe. Im Bezug auf unsere Ehe, unserer beider Migrationshintergrund, die Geschichten, die ich in diesem und auch einfach in ihrem persönlichen Zusammenhang ohne irgendwelche migrationsspezifischen Gründe – erlebe.

Es fällt mir schwer den richtigen Anfang zu finden aber irgendwo muss ich beginnen also nehme ich das, was ich als Beginn empfinde:
Wir haben in einer Nacht- und Nebelaktion geheiratet.
Nicht aus Liebe, wie es manch ein Romantiker sich jetzt vielleicht vorstellt, sondern weil sie aus ihrem Elternhaus fliehen wollte, musste.

Ich sollte sie, die Frau, die ich an einem Dienstagnachmittag ehelichte, vielleicht vorstellen und auch wenn ich mich sehr bemühen muss nicht zu werten, werde ich nicht umhin kommen, dass es sicher etwas gefärbt ist.

In ihrem Elternhaus hat sie nie Liebe, sondern nur Gewalt und Intrigen erfahren. Gewalt durch ihre Eltern, an sich und ihren Geschwistern, Gewalt der Eltern untereinander, Gewalt durch und an Verwandten oder aus der Gesellschaft. Verbal wie physisch. Einen lieblosen Haushalt, in dem rücksichtslos geprügelt und geschimpft wurde, ungeachtet des Alters, Geschlechts oder sogar bestehender Schwangerschaften.

Ein Haushalt, in dem Worte wie „Ehre“ und „Respekt“ verdreht und zu autoritären Zwecken missbraucht wurden. Wo es galt, die Tochter zu prügeln, wenn sie auf dem Schulhof mit einem Jungen gesehen wurde – um
„die Ehre“ zu verteidigen.

Bevor ich sie kennengelernt hatte, war ich der Ansicht, dass es derartige Familien nur im Film gibt oder vielleicht in armen, ländlichen Gegenden, wo die Menschen keinen Kontakt zur Außenwelt pflegen, keine Einsicht in gesellschaftliche und moralische Vorstellungen haben, ungebildet sind. Eltern beschimpfen sich doch nicht gegenseitig. Oder zumindest nicht vor den Kindern. Und geschlagen wird sich im Ring oder, wenn die Parteien nicht besonders kommunikationsstark sind, auf der Straße. Aber zu Hause? Nein, wirklich nicht. Des Weiteren überlegte ich mir, wenn diese Sachen zustimmen sollten, so hat sie mir zu verstehen gegeben, dass es ihre Familie, unter der sie stark gelitten hat. Ich war der Ansicht, ich muss sie aus dieser Welt retten. War ich naiv? Vielleicht.

Didüdeldü

Wenn ich diesen Platz schon mal habe, nutze ich ihn natürlich auch für Dinge, die mir Freude machen. Dazu zählen nicht nur sprachliche Beobachtungen oder Sprache überhaupt, sondern meine Leidenschaft für Videospiele.

Wer in den 80ern und 90ern aufgewachsen und dem Thema nicht abgeneigt ist, für die sind es die 8bit und 16bit Generationen, die mit der meisten Nostalgie verbunden sind. Das Super NES von Nintendo weckt bei mir dabei hauptsächlich diese von Erinnerungen begleiteten Gefühle an meine Kindheit.

Mit dem Joypad in der Hand bin ich durch bezaubernde Welten gehüpft, wandelte mit Schwert und Schild durch Wälder und Verliese um mal wieder eine Prinzessin zu befreien, Vampire und Zombies zu killen, in ferner Zukunft mit Hover-Fahrzeugen halsbrecherisch schnell zu rasen und nicht zu vergessen gelegentlich auch mal dem Klempner für den Igel fremd zu gehen.

Ein wichtiger Faktor in all der Nostalgie ist für mich die Verknüpfung mit der Musik: die Musik der damaligen Systeme übt auf mich einen besonderen Zauber aus. Nicht nur wegen der Assoziationen mit entsprechenden Erinnerungen. Ich bewundere auch bei Stücken, die ich nicht mit einer Erinnerung verknüpfe die Fähigkeit derer, die damals mit so geringen Mitteln so schöne Musik erzeugen konnten.

Die Mittel waren insbesondere durch die technischen Gegebenheiten beschränkt. Haben Video-Spiele heute, ebenso wie jeder Blockbuster-Film längst die Orchester auch zur musikalischen Untermalung eingenommen, galt es damals aufgrund von Platzmangel und eben der technischen Grenzen, eine Idee so gut es ging zu verwirklichen.

So klingt die Musik aus einem NES für die einen wie schreckliches gepiepse, für andere und mich jedoch ist das, je nach Komponist und Stück versteht sich, Musik, die ich mir im Hintergrund während ich einen solchen Post verfasse auch anhöre. Oder beim Sport oder während ich im Zug sitze oder wenn ich Umgebungsgeräusche überdecken will.

Mittlerweile gibt es auf dem Segment unglaublich viele Fans und Menschen, die die Freude daran teilen und ich habe das Glück und die Ehre Teil eines Podcasts zu sein, in dem wir uns sowohl über Musik in Video-Spielen, als auch über Filmmusik unterhalten.

Willst du also mal hören, wovon hier die Rede ist oder dem Klang meiner und der Jungs Stimme lauschen, mit denen ich das mache, während wir Unsinn reden und manchmal auch interessantes Zeug über Filme und Spiele und Komponisten, hör in den Podcast: Broken Chair Scores