In eigener Podcast-Sache

Erfüllst du die folgenden Bedingungen:
– du hörst gerne Soundtracks und Musik aus Filmen und Videospielen,
– du bist der englischen Sprache mächtig oder verstehst sie zumindest gesprochen,
– du hast Geduld mit Leuten, deren Muttersprache nicht englisch ist, die es aber mehr oder weniger erfolgreich versuchen zu sprechen,
– du hörst gerne Podcasts oder willst damit anfangen,

dann solltest du dir die brandneue und aktuelle Folge der “Broken Chair Scores” anhören. Drei Kerle, von denen ich einer bin, die sich über einen Aspekt ihrer Leidenschaft austauschen und vorher den Aufnahmeknopf drücken.

https://brokenchairscores.blogspot.com/2019/07/episode-25-special-one-hit-wonders.html

Was für diesen Blog gilt, gilt auch für den Podcast: gerne Kommentare und Emails schreiben, Rückmeldung geben, Applaus, Buh-Rufe und das ganze Spektrum dazwischen.

Casting pods

Do you meet the following conditions:

– you like to listen to soundtracks and scores from movies, tv shows and video games alike,
– you don‘t mind listening to people talking about that who are more or less obviously not native speakers,
– you like listening to podcasts or want to give it a try,

then you should give the brand-new episode of “Broken Chair Scores” a go. Actually, even if you don’t care that much for any of the aforementioned, you should listen to the show because who knows? It might stir something, right?

https://brokenchairscores.blogspot.com/2019/07/episode-25-special-one-hit-wonders.html

Also, as with this blog don’t hesitate to state your mind about the show, the hosts or your feelings in general. I’m here for you. Give me and us your boos and applause and everything in between.

Kantiger Mut

„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ schrieb einst Immanuel Kant.

Menschen sind gerne sicher, sind gerne abgesichert. Um diese Absicherung und Sicherheit zu erreichen, ist Nachfragen ein probates Mittel. Wer fragt, ob sie etwas machen darf, sichert sich ab und kann dann, im Falle eines Falles sagen „ich habe doch gefragt“. Verantwortung abgeben.

Fragen bringt aber auch ein bestimmtes, großes Risiko mit sich: die Antwort könnte nicht die sein, die man hören möchte.

Wer zu seiner Vorgesetzten geht und dort fragt, ob er während der Mittagspause auch nach Hause darf, muss damit rechnen, dass die Vorgesetzte, verwundert über diese Frage, ein Verbot ausspricht, wo vorher womöglich keines existiert hat.

Abgesehen davon, dass nun also ein neues Gesetz existiert, ist der Chef auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden und könnte Maßnahmen ergreifen, um Übertretungen festzustellen.

Müßig zu sagen, dass nun natürlich oft der kindische Widerstand beginnt, in dem die fragende Person, die sich ja bloß absichern wollte, auf ihre Freiheit pocht und sagt, sie sei ein erwachsener Mensch, den man nicht einsperren kann. Das nur ein Beispiel.

Das schlimmste an der Nutzung des eigenen Verstandes ist, dass man Verantwortung für die Folgen übernehmen muss.

Stehe ich am Rand einer Straße, die ich gedenke zu überqueren, an der weit und breit kein Auto zu sehen ist, und gehe trotz der roten Fußgängerampel, die mich ganz klar zum Stehenbleiben auffordert, einfach über die Straße, muss ich, falls doch ein Auto aus dem Hyperraum erscheint und mich gerade dann platt fährt, die Verantwortung dafür übernehmen und kann nicht sagen, ich hätte mich an die Regeln gehalten. Das aus dem Hyperraum erscheinende Auto kann nicht belangt werden.

In einem meiner früheren Posts habe ich gesagt, dass Intelligentsein anstrengend ist. Nicht nur, weil man selbst viel denkt, sondern weil man auch für andere mitdenken muss.

Der Straßenverkehr ist hierfür tatsächlich ein ausgezeichnetes Beispiel. Hier ist es zwangsläufig notwendig für alle Verkehrsteilnehmer, die sich um mich herum auf der Straße befinden, mitzudenken. Immer überlegen, wie sich der andere wohl jetzt im schlimmsten Fall verhalten könnte. Vorausschauend. Ist anstrengend, muss aber sein.

Selbst nachdenken heißt, sich darüber Gedanken zu machen, was situationsabhängig für sich selbst und die Mitmenschen vernünftig ist und sich nicht sklavisch an allgemeines Regelwerk zu halten, was andere definiert haben, um sich möglichst, jedoch unmöglich gegen alle möglichen Fälle abzusichern.

Der fiktive Charakter Dr. House hat in einer Folge der Serie folgenden Satz gesagt: “Rules are guidelines for morons who can’t make up their own minds!”

Ich liebe diesen Satz. Auch wenn er ihm in dieser Szene natürlich dazu dient, seinen Kopf durchzusetzen, gibt er doch wunderbar das wider, was Paragraphen- und Prinzipienreiter sind und nimmt religiöse Menschen mit, die sich ebenso gerne sklavisch an das halten, was geschrieben steht, weil sie dem Allgemeingültigkeit zusprechen.

Nun ist es selbstverständlich nicht leicht, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und es bedarf einiges an Übung und Erfahrung. Darum heißt der wunderbare Satz des Herrn Kant auch nicht einfach im Imperativ „bediene dich deines eigenen Verstandes!“, sondern „habe den Mut (…)“, was ein signifikanter Unterschied ist, der anerkennt, dass es Überwindung und Mut kostet. Er erkennt an, dass es leichter ist, sich an bereits gedachten Dingen und Regeln zu orientieren und auf Nummer sicher zu gehen, statt das Risiko einzugehen, Verantwortung zu übernehmen.

Es ist eine Ermutigung zur Emanzipation. Vielleicht hätte das Zeitalter der Aufklärung besser „Emanzipation“ geheißen. Allerdings stellt sich darauf die Frage, was die Frauenbewegung dann für einen Begriff gewählt hätte. Aber das überlasse ich den Science Fiction-Autoren.

Die Frage, die ich mir in so vielen Situationen stelle, lautet, ob ich wirklich jemanden brauche, der mir in so vielen Dingen alles vorkaut oder ob nicht einfach ein gesundes Maß an Bildung und Verstand hier ausreichen.

Und damit habe ich mir schon meine eigene Antwort gegeben, weil ich nicht von jedem Menschen erwarten kann, dass er oder sie so viel Bildung oder Verstand aufbringt. Allerdings kann ich, und reihe mich hier ganz unbescheiden neben den Herrn Kant, zum Mut auffordern.

Unterteilung

Vor einiger Zeit war ich bei einem Auftritt des Herrn Pufpaff und habe mich dort mal wieder von Dingen amüsieren lassen, die inhaltlich alles andere als komisch sind, aber derart präsentiert und dargestellt werden, dass man im Publikum zum Lachen gebracht wird.

Wer mich nun daran erinnern möchte, dass ich zu Beginn dieses Blogs dem Herrn Rether in einem offenen Brief mitgeteilt habe, dass ich diese Art von Comedy nicht mehr besuchen möchte, der möchte ich hier sagen, dass das auch weiter der Fall bleibt. Diese Karte hatte ich allerdings geschenkt bekommen, also sträubte ich mich auch nicht künstlich, sondern amüsierte mich köstlich.

Besonders ein Punkt, den Herr Pufpaff zeichnete, gefiel mir sehr: wie toll es wäre, gäbe es ein Gerät wie den ,,Blitzdingser” (orig. Neuralyzer) aus dem Film ,,Men In Black”.

Er führte dieses Gedankenspiel damit aus, dass es mit diesem schicken Gerät ja möglich ist, Menschen die Erinnerung zu löschen. Dies könne man dann ja so weit treiben bzw modifizieren, dass den Menschen die Vorurteile gelöscht werden, die sie sich so über ihr Leben verteilt, aneignen. Das Ergebnis dieser Löschung wäre denkbar einfach und angenehm. Es fände endlich eine realistische Unterteilung der Menschen in zwei Gruppen statt:

Arschloch oder Nicht-Arschloch.

What a wonderful world it could be.

Wollsocke

Die vergangenen Tage haben mich, warm und sonnig wie sie waren, wie so viele andere Leute hinaus ins Freie gezogen, um mich an den wärmenden Strahlen der Sonne zu erfreuen.

An solchen Tagen werden bestimmte Accessoires, wie gute Kopfhörer, zu unerlässlichen Begleitern!

Nicht nur, weil ich gerne Musik höre, während ich unterwegs bin, sondern weil sie mir hauptsächlich als Schutz vor verbaler Luftverschmutzung im öffentlichen Personennahverkehr dienen.

Vergesslichkeit kommt mich in diesem Zusammenhang leider immer teuer zu stehen, wie ich auch am vergangenen Wochenende wieder feststellen musste, als ich die Wohnung verließ und meine Ohrstöpsel nicht bei mir hatte.

Anstatt zurückzugehen und sie doch zu holen, ging ich weiter, weil ich ja zu Fuß unterwegs war und wollte mich, ganz naiv, an den Geräuschen der Natur erfreuen, statt diese mit lauter Heavy Metal Musik zu übertönen.

Wie sehr ich das bereuen sollte, sollte sich etwas später herausstellen.

Kaum war ich an meinem Ziel angekommen, setzte ich mich auf eine freie Bank. Auf der Bank daneben zwei Herren, die in eine Diskussion vertieft zu sein schienen und ich überlegte noch, ob ich nicht lieber weiter gehen und mich woanders hinsetzen soll. Auch hier habe ich die falsche Entscheidung getroffen und mir selbst auferlegt, mich nicht so anzustellen.

Ich holte das Buch heraus, was mich in fantastische Welten tragen, mir von schwertschwingenden Helden, sprücheklopfenden Magiern und Amazonen, die noch nie ein Patriarchat erlebt haben, erzählen sollte.

Doch welch Pein! Das, was ich zunächst als Diskussion vermutete, war ein lauter, unablässiger Monolog eines Schreihalses und seinem nickenden und zustimmenden Zuhörer.

Wegen meiner sprücheklopfenden Nachbarn, die parolenschwingend beklagten, was für ein Misthaufen Europa doch ist, war ich also nicht dazu in der Lage auch nur eine Zeile zu lesen, ohne aus der Welt gerissen zu werden, in die ich so gerne eintauchen wollte.

Stattdessen durfte ich mir ein Lamento darüber anhören, wie schwer es jene in unserer Gesellschaft haben, die ihre Meinung aussprechen. Ihnen werde ja sogleich der Mund verboten, wenn sie nur wagten zu sagen, wo die wahren Probleme liegen und wer die tatsächlichen Schuldigen für alles Unheil sind.

Widerwillig hörte ich mir an, wie „die Flüchtlinge“ und „die Musilme“ daran (an allem) schuld sind. Ein Blick auf den Laudator ließ mich vermuten, dass er wohl einen Schuldigen dafür sucht, dass er an einem Tag, an dem 25°C gemessen sind, in Wollsocken und Lederimitat-Hausschuhen auf einer Bank sitzt und an seinem Dampfapperat ziehen muss. Der arme. Allerlei illustre Lösungsansätze von dem erklärten Nichtwähler waren selbstverständlich auch direkt zur Hand.

Man möchte doch bitte aufhören „denen da unten“ sein Geld zu schicken. Die wüssten nicht, was sie damit anstellen sollen. Man möge sich doch mal die ganzen Flüchtlinge ansehen. Sie behaupten, sie haben kein Geld, haben aber alle ein Handy. Wie das und noch so manches anderes, garniert mit menschenverachtendem Wortausfluss, denn wohl zu erklären sei, frage er sich und seinen jubilierenden Zuhörer.

Ich habe wirklich keine Ahnung, wie lange ich versucht habe, mich auf mein Buch zu konzentrieren und nicht hinzuhören.

In dieser Zeit habe ich sehr mit wachsendem Druck auf meinen Kiefer und dem Verlangen gekämpft, diesem Menschen zu sagen, er möchte seine Ansichten vielleicht nochmal überprüfen. Vielleicht mit den Worten „die Nazi-Scheiße kannst du dir stecken, Arschloch“.

Mehrere Punkte hielten mich davon ab:

1. ich würde ihm in die Karten spielen, mit seiner Ansicht, er dürfe seine Meinung ja nicht äußern,

2. wir waren in einem Park, da kann leider jeder so laut Verbaldiarröh verbreiten, solange sie damit niemanden einschränkt,

3. ich habe einige Tage zuvor tatsächlich in einer anderen Umgebung, die weniger öffentlich war, schon einem, der „seine Meinung äußerte“, mal meine Meinung gesagt und dabei die Contenance verloren. Das ist mir bis heute peinlich und ich ärgere mich darüber, dass ich so an die Decke gegangen bin. Wäre es wenigstens gegenüber jemandem gewesen, der intelligent genug ist, meine Kritik als solche anzunehmen aber …

4. das geht ins Leere,

5. zwingt mich keiner, mir das anzuhören.

Ich bin dann, als ich nicht mehr konnte, aufgestanden und weggegangen.

Problem: wie bekommt man diese Scheißeschleudern wieder dazu, dass sie diesen Dreck nicht mehr rumposaunen und dabei auch noch das Gefühl haben, sie dürfen ja nirgends ihre Meinung kundtun?

,,Das wird man wohl noch sagen dürfen!”

Denn der, der in der Situation seine Meinung für sich behalten hat, war ich.

Muss ich Intoleranz tolerieren?

Mein Buch habe ich an dem Tag nicht mehr weiterlesen können.

Kochbuch 05

Die hier erzählte Geschichte und alle dazugehörigen Teile, sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit zu real existieren Menschen oder Ereignissen ist zufällig. Der Anfang dieser Geschichte ist hier zu finden: Kochbuch 01

Noch während unseres ersten Ehejahres, musste ich feststellen, wie sehr Hagar selbst die patriarchalischen, unterdrückenden Denkmuster ihres Elternhauses verinnerlicht hatte. Besonders an diesem Beispiel kann ich das gut zeigen: Sie hat im Verlauf unserer Ehe mehrmals ihr Kopftuch thematisiert, was sie immer trug, wenn wir nicht alleine waren.
Sie trug es nicht so, wie es den meisten Menschen klassisch bekannt ist, mit einer Wicklung, die um Hals oder Kinn geht, sondern mehr so, dass es aussieht, wie eine Mütze oder ein Handtuch, was um die Haare gewickelt ist.

Es war ihr immer unangenehm und sie schämte sich dafür, wie sie mir oft gegenüber äußerte und ich entgegnete dann, dass sie es dann doch ablegen solle.

Sie tat es nicht, aus Sorge man könne sie sehen und sie ihrer Familie melden. Dieses Problem war aus ihrer Sicht nur durch meinen Beitrag zu lösen, was so absurd wie unvorstellbar für mich war: Ich sollte ihr befehlen das Kopftuch nicht mehr zu tragen, weil sie das dann besser vor ihrer Familie rechtfertigen konnte.

Trotz langer Diskussionen und vielem Streit, habe ich mich nicht hinreißen lassen etwas solches auszusprechen und blieb bei meiner Aussage, dass es ihr selbst obliegt, ob sie es tragen oder abnehmen möchte und ich ihr da keine Vorschrift in die eine oder andere Richtung zu machen habe oder machen will. Mit oder ohne Kopftuch würde ich stets zu ihr stehen, war meine einzige Aussage hierzu. Damit konnte sie nichts anfangen.

So blieb es letztlich bei dem Kopftuch, denn sie konnte es jetzt nicht ablegen und behaupten, ihr Ehemann zwinge sie es nicht zu tragen. Bei ihren Freundinnen klagte sie nun darüber, ich sei nicht Manns genug es ihr zu verbieten. Warum sie nicht einfach behauptet hat, ich habe es ihr befohlen, wird mir, jetzt da ich dieseDinge aufschreibe, nicht klar. Aber das sollte nicht das einzige Verhalten dieser Frau bleiben, was mir unverständlich bleiben sollte.

Neunzehn-Iksundachzig

Ich stelle mir oft vor, wie es wäre, könnten wir in die Vergangenheit reisen und den Menschen von unseren Errungenschaften und dem heutigen Leben erzählen. Sagen wir in den Menschen in den 1980er-Jahren.

Damals haben wir natürlich alle gedacht, dass die Menschheit im Jahr 2019 schon längst nicht mehr auf dem Boden unterwegs ist, sondern die dritte Dimension auch schon für sich erobert hat, aber das belassen wir jetzt mal im Reich des Science Fiction. Zeitreisen sind aber möglich. Also machen wir mal kurz eine.

Spiele ich mit dem Gedanken, dass ich beispielsweise eine Unterhaltung mit meinem Vater aus den 80ern habe, als er gerade etwa so alt wie ich, also um die 40 Jahre alt war, fragt er mich sicher zuerst einige Dinge.

Ja, den kalten Krieg haben wir alle unbeschadet überstanden. Das ist gut gegangen. Der Kommunismus als System hat sich nicht durchgesetzt, Deutschland ist wieder geeint, die Staaten, die lange Zeit gehungert haben, hungern heute auch noch, aber aus anderen Gründen und es sind noch einige hinzugekommen.

Wir haben keine Grenzen mehr in Europa. Zumindest keine, an denen wir kontrolliert werden. Wir können innerhalb Europas reisen, wie es unser Geldbeutel zulässt. Die Grenzen in den Köpfen sind allerdings nicht nur geblieben, sondern werden immer wieder aufgefrischt und höher und breiter.

Auch wenn wir uns in so vielen Feldern weiter entwickelt haben, gibt es immer noch nicht nur furchtbare Armut und Hunger auf der Welt, sondern unglaubliche und unfassbare Dummheit und Rücksichtslosigkeit. Allen Bemühungen zum Trotz.

Bei den Autos, nach denen er sicher auch fragen würde, wäre meine Antwort wohl, dass Autos immer noch auf Straßen unterwegs sind. Es werde sich zwar auch da viel getan haben, aber es werde auch hier zum größten Teil am Unwillen der Menschen scheitern, sich auf andere Dinge einzulassen.

Ja, würde ich antworten. Es ist, wie ihr immer gesagt bekommt. Die fossilen Brennstoffe werden sich dem Ende zuneigen, das Klima wird sich verändern und die Weltgemeinschaft wird nicht genug getan haben, um das rechtzeitig zu verhindern. Regelmäßige und frequentere Katastrophen und Folgen davon werden tatsächlich immer noch zu Äußerungen von Leuten an hohen Positionen führen, die behaupten werden, das sei alles Fantasterei und habe mit irgendwelchen Auswirkungen auf die Atmosphäre nichts zu tun. Es sei Zufall.

Ich würde antworten, es werde schon sehr viele und auch sinnvolle und praktikable Alternativen zur Energiegewinnung geben, doch die Menschen seien zu bequem gewesen, diese anzunehmen oder sich dafür umzugewöhnen. Es werde Jahrzehnte andauernde Diskussionen darüber gegeben, wer nun Windräder vor seiner Haustür stehen haben will und wie weit die davon entfernt sein müssen.

Es wird im Jahr 2019 immer noch Kohle subventioniert und verbrannt werden, obwohl es alle besser wissen werden und nicht zuletzt werden immer noch Autos mit Verbrennungsmotoren gebaut werden.

Das Schlimme aber, würde ich sagen, ist, dass die Menschen sie auch weiter kaufen würden. Und das nicht wenig.

Während die Menschen alle darüber klagen werden, dass sie weniger Geld zum Leben haben, die Lebensmittel aber alle zu Dumping-Preisen verkauft werden und die Folgen daraus uns von einem „Lebensmittelskandal“ in den nächsten navigieren, werden die Menschen im Jahr 2019 daran festhalten wollen, dass jeder Haushalt mindestens ein Auto haben muss.

Ja, würde ich sagen, mindestens.

Es werde auch schon elektronisch fahrende Autos mit Batterien geben, doch auch hier werde die Technologie und die Entwicklung lange gebremst worden sein, von denen, die natürlich weiter ihr Öl verkaufen wollen und auch diese Elektrofahrzeuge werden das Problem nur von einer Seite angehen.

Damit nicht genug, würde ich ihm sagen. Die Verlagerung der Prioritäten auf Statussymbole werde noch sehr viel weiter in der Gesellschaft verbreitet. Das Auto werde hierfür der Platzhalter für die breite Masse. Nicht nur, dass alle mindestens ein Auto haben werden müssen, sondern das muss dann auch etwas hermachen. Der praktische Wert eines Autos werde in Zukunft immer weiter in den Hintergrund rücken, würde ich ihm erzählen.

Die Straßen werden voll mit sogenannten „SUVs“ und völlig überproportionierten Sportwagen sein, sowohl vom Volumen, als auch von der Leistung an jeder Effizienz vorbei gebaut. Sie werden die Straßen verstopfen und die Leute werden sie kaufen, einfach um sie zu haben.

Ich würde ihm erzählen, gingest du im Jahr 2019 zur Nachmittagszeit zu einer beliebigen Schule, glaubtest du anhand der Autos, mit denen die Kinder von der Schule abgeholt werden, dass an diese Schule wohl die Kinder von lauter Landwirten gehen müssen.

Im Jahr 2019 scheint niemand mehr seinen Kindern den Weg zur Schule zumuten zu wollen. Der Großteil der Menschen, selbst jene, die ihre Kinder auf eine Schule schicken, die zu Fuß von der Wohnung in kurzer Zeit erreichbar ist, fahren ihre Kinder dort hin. Warum? Ich kann es dir nicht sagen, würde ich antworten. Mich wirst du immer selbstständig zur Schule schicken, würde ich ihm aus für ihn näherer Zukunft berichten.

Ausreden dafür, warum die eigenen Kinder täglich gefahren werden müssen, werden aber immer schnell erdacht sein.

Was die Stadtplaner in eurer Zeit schon vorhergesehen haben, wird eintreten: die Straßen werden voller, die Staus länger, der Stress mehr, die Parkplätze weniger, die Kosten für Instandhaltung und Wartung höher, von den Toten und Schwerverletzten durch Unfälle ganz zu schweigen. Denn mehr Platz werden wir nicht haben, 2019.

Nein, würde ich sagen, die öffentlichen Verkehrsmittel werden ihren Betrieb nicht eingestellt haben. Allerdings wird die absurde Situation entstanden sein, dass es sich tatsächlich oft mehr rechnet, mit dem eigenen Auto zu fahren, statt den Bus oder die Bahn zu nehmen.

Ja, würde ich sagen, über die Privatisierung sprechen wir ein anderes Mal.

Und so werden wir 2019 eine paradoxe Situation haben, wo wieder zwei Seiten aufeinander zeigen und darauf warten, dass der andere den ersten Schritt geht. Alle genervt und gestresst vom täglichen Verkehr und der Suche nach Parkplätzen aber niemand bereit, den Ursprung seines Ärgers als solchen zu erkennen und zu meiden. Stattdessen beharrend auf die eigene Dekadenz.

Die Autofahrer werden sagen, sie fahren nicht Bus/Bahn, weil diese zu teuer sind und die Betriebe der öffentlichen Verkehrsmittel erhöhen stetig die Preise mit neuen Ausreden, weil niemand mehr ihre Dienste nutzt.

Und mittendrin werde ich dann sein, der immer wieder mit den Zähnen knirscht, wenn ein cholerischer Autofahrer lieber hupt, statt zu bremsen. Immer wieder versuchend, die Menschen in meiner Umgebung auf diese Dinge aufmerksam zu machen und immer wieder dafür den Stempel des Besserwissers aufgedrückt bekommen, der viel zu streng mit sich und allen ist.

Nein, keine Sorge, würde ich antworten. Davon lasse ich mich nicht ärgern. Ich weiß ja, dass sie nur zu faul sind etwas an ihrem Verhalten zu ändern und dass sie selbst wissen, dass sie im Unrecht sind. Ich würde sagen, dass ich mich nicht von meiner Linie abbringen lasse, so herablassen die auch klingen mag, und dass ich mich immer über jede und jeden freue, die sich nicht dem „machen doch alle so“ oder „was kann ich denn schon ändern“ hingibt. Die wird es nämlich auch noch geben.

Take the Time

“Do, or do not – there is no ‘try’!” – Yoda

Ich tue es auch gerne und ich glaube, es wohnt uns allen auf gewisse Weise inne: das Vor-uns-herschieben von Dingen. Sei es nun, weil es etwas Unangenehmes ist, wie Lernen für eine Prüfung, die Hausaufgaben machen, endlich mal das Chaos zu Hause aufräumen, die Fenster putzen, einkaufen gehen, weil der Kühlschrank leer ist oder was dir sonst noch unangenehmes einfällt.

Habe ich keine Lust etwas zu tun oder empfinde ich es als anstrengend, unangenehm, lästig, fallen mir immer viele Dinge ein, die ich vorher noch tun „muss“. Das endet meist darin, dass die hinausgezögerte Verpflichtung immer schwerer lastet.

Aber das ist wie gesagt nichts Besonderes und ich behaupte, dass sich nur wenige von uns von diesem Verhalten frei sprechen können.

Leider prokrastinieren wir aber nicht nur lästiges, sondern auch schöne Dinge, die unser Leben bereichern.

Meist klingt das dann etwa so: „irgendwann setze ich mich mal hin und lerne Griechisch“.

Oder „irgendwann schreibe ich diese ganzen Geschichten mal auf“ oder „irgendwann nehme ich mir mal die Zeit und male“ oder „eigentlich wollte ich ja schon immer mal Gitarre lernen“…

Der Beispiele sind es viele und ich bin mir sicher, du hast sowas auch irgendwo im Hinterkopf.

Die Frage ist: woran hakt es?

Das Schlimme an Worten wie „irgendwann“ ist, wie du weißt, dass sie diffus in Zeit und Raum schweben, ohne eine konkrete Erklärung zu geben, wann oder wo das passieren wird. Und bevor du dich versiehst, ist „irgendwann“ da und lange vorbei und du sagst immer noch „irgendwann“.

Gegen diese Vorsichherschieberei hilft, sich diese Vorsätze aufzuschreiben.

Kleine Zettel, auf denen eine Aufgabe oder ein Vorsatz steht. „Mehr mit meinen Freunden machen“ zum Beispiel oder „Krieg und Frieden im Original lesen“. Dinge, die du mit einem befriedigenden Gefühl des Erfolges durchstreichen kannst, wenn du sie angegangen bist und geschafft hast. Oder auch, wenn du weißt, dass du es probiert hast und es nichts für dich war.

Muss das immer alles so einfach sein?

Gestern wieder ein „Linux-Erlebnis“ gehabt.

Ein guter Freund hat mir einen Canon Pixma Drucker überlassen, der bei ihm plötzlich die Funktion eingestellt hat. Mit ein paar Handgriffen war der wieder einsatzfähig und ich meldete ihn an meinem Netzwerk an. Mal schauen, ob ich mit relativ wenig Aufwand vom Rechner aus die Funktion prüfen kann, indem ich etwas scanne.

An meinem Laptop, auf dem Fedora 29 installiert ist, ging ich als Erstes in die Einrichtung, um dort nach dem Drucker zu suchen und ihn gegebenenfalls zu installieren.

Ich öffne also die entsprechende Stelle und siehe da: zu meinem Erstaunen ist der Drucker bereits fertig eingerichtet und einsatzbereit.

Um das kurz zu überprüfen, lege ich ein herumliegendes Buch auf die Scan-Fläche und scanne los…

Ob es daran liegt, dass ich eher Probleme oder mehr Arbeit erwarte, dass es mich so überrascht, wenn das so läuft?

Das ist mir alles zu simpel geworden mit Linux. Wird Zeit, dass ich mir Windows mal ansehe. Das soll doch angeblich so unmöglich zu handhaben sein.

If everyone did that…

Well, what if everyone did?

This phrase is usually said when you want to convince someone of stopping doing something you think is not good.

I would like to turn that around today and give it a spin.

Picking up garbage from the street and putting it in a trash can?
If everyone did that…!

The easy and comfortable excuse, of course is close at hand: “who does that?!”

Yeah, sure. Everybody pays their taxes and part of those are for the sanitation department. I do too. So?

I repeat my question: what if everyone picked up a piece of trash on the side walk every once in a while? Like a carton of a beverage that someone tossed, for example.

Not only would the streets suddenly be a lot cleaner, but there would be more awareness that littering sucks and voila: nobody needs to bend down for trash any more.

A different example that I like thinking about regularly: not using the car.

Yeah, I know. What could you little, insignificant, small person possibly contribute to global carbon dioxide emission?

Nothing of course. So, just keep making every trip with your car, no matter how small it might be. After all it is very economical and satisfies all emission standards those honorable and honest manufacturers obligate themselves to comply.

And where we would end up if everybody just left their car standing? Just imagine!

Emptier and safer streets are a utopia anyway, not to speak of cleaner as I said above. So why bother and try to get cleaner air?

You’d rather accept rage and anger over the other drivers during rush hour or looking for a parking space in an over crowded city. Getting a parking ticket is part of the shopping experience.

Also: what if everyone did that?!

Those poor car manufacturers. The poor automobile industry and all those jobs!

Should all these people start building bicycles?

No, you stay comfortably with what you know and relax with your habits, with what you’re used to, your excessive luxury that has long transformed into a necessity for you to which you wouldn’t admit.

Without meat, without car, without pineapple, without … why should you go without these things? It’s there, so you might as well…

Go without meat? Or at least one day a week? Who are they to tell you what to do? Who are they to patronize you?

And then there are those obnoxious, annoying people who talk down on you and show that it can be done. Feeling all exemplary. Sure they do!

They’re not under the same constraints and obligations you’re under!

They’re not forced to drive their kids to school every day or have a bad back or they just don’t have a job or any obligations for that matter they have to commute to every day… you name it.

You got your reasons for your lazin- … for your constraints.
And besides: you earned it! Poor little you.

When finally present you with reasonable alternatives, you’ll be on board but why should you make a step in that direction.

Nobody does anyway!