Sofismus

Es ist ja nicht so, als hätte ich keine Ideen. Ganz im Gegenteil!

Ich trage sie mit mir herum und je nach Situation in der ich mich befinde, rücken sie mehr in den Vor- oder Hintergrund.

Das Problem: die Couch.

Hat sie mich einmal in ihren Fängen, ist es sowohl mit der Kreativität, als auch mit der Produktivität vorbei.

Jeder gefasste Vorsatz sinkt hier zuverlässig in die Kissen ein, denen ich mich hin- und ergebe und nähren das darin lebende, fette Prokrastiniertier.

Sobald ich mich jedoch aus dem Einflussbereich dieses gedankenkontrollierenden, hypnotisierenden Wesens entferne, fließen nicht nur die Ideen, sondern ich strotze auch nur so vor Tatendrang.

Plötzlich fallen mir all die Dinge ein, die ich mal endlich anfangen muss oder fertig bekommen sollte, statt herum zu lungern. Der Blog hat schon viel zu lange keinen Beitrag mehr bekommen. Das Bild, was ich angefangen habe, sollte ich mal weiter malen, die Podcast-Folge will immer noch fertig geschnitten werden, damit sie endlich veröffentlicht werden kann. Ja, sogar Dinge, die üblicherweise im Einflussbereich der bösen Couch selbst geschehen, wie endlich mal die ganzen ungespielten Spiele spielen, geraten dort für Passivität ins Hintertreffen.

Bin ich unterwegs, fliegen mir die Dinge, über die ich schreiben will, geradezu in den Kopf und wollen mir durch die Finger.

Unterwegs und weit weg von dem Motivationsmampfer, überkommt mich eine kaum zügelbare Tatenlust. Der Weg, den sowohl die Ideen, als auch die Energie meist nehmen, ist über die Hinterseite meines Körpers in das große, weiße, nimmersatte, gemeine Sofa.

So kommen wir nicht weiter, Sofa! Du wirst deine gefräßige Art und Weise wohl, wie ich dich kenne, nicht ändern. Dann ist es wohl an mir!

Corpus Delicti

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