Kochbuch 04

Die hier erzählte Geschichte und alle dazugehörigen Teile, sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit zu real existieren Menschen oder Ereignissen ist zufällig. Der Anfang dieser Geschichte ist hier zu finden: Kochbuch 01

Ich habe lange versucht, sie für diesen Klatsch und Tratsch unempfindlich zu machen. Ihr zu sagen, dass sie die Leute reden lassen soll, dass sie auf geschriebenes bitte nicht reagieren möchte, was sie oder uns betrifft.
Aber sie hat nie eine Distanz zwischen dem aufbauen können (oder wollen), was in sozialen Netzwerken geschrieben wird und was wirklich ist. Im Gegenteil. Sie versuchte mir klarzumachen, es sei meine Pflicht als Ehemann sie gegen diese Diffamierungen verteidigen, da auch meine Ehre auf dem Spiel und Prüfstand stehe. Schließlich müsse ein Ehemann, unter welchen Umständen auch immer, zu seiner Ehefrau stehen und sie mit allen Mitteln und gegen alles verteidigen.

Und tatsächlich habe ich auch das versucht, um ihr entgegen zu kommen. Um ihr zu zeigen, dass ich hinter ihr stehe, habe ich mich mit wildfremden Menschen über absolute Nichtigkeiten gestritten. Nicht online, sondern von Angesicht zu Angesicht. Zwar sagte ich ihr zuvor, dass ich ihr Handeln nicht gutheiße, doch ich verteidigte sie.

In vielen Fällen musste ich sie bitten, sich zu entschuldigen, da alles gegen sie sprach. Natürlich lehnte sie das aber kategorisch ab. Sie wisse, dass sie einen Fehler gemacht habe, sagte sie. Doch eine Entschuldigung kam in ihrer Welt und ihrem Verständnis nach einer Unterwerfung gleich und meine Aufgabe bestand darin, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Statt Entschuldigungen Beteuerte sie mir gegenüber gerne, dass sich diese Dinge nicht mehr wiederholen würden. Leeres Gerede, wie sich herausstellte und es ging einfach so weiter. Sie schrieb ihre Kommentare, teilte weiter überall aus und ließ sich nicht davon abbringen ihre virtuelle Ehre zu verteidigen.

Ich hörte aber recht schnell wieder damit auf, für sie den Kopf hinzuhalten. Einerseits natürlich weil ich dieses Verhalten nicht mit meiner Unterstützung für sie fördern wollte, andererseits weil es mir unsagbar unangenehm war und mich die Menschen bereits ansprachen und mir sagten, ich möchte doch bitte mal ein ernstes Wort mit meiner Frau sprechen.

Diese Kämpfe ließ ich sie also ohne mich ausfechten. Die Kämpfe zwischen ihr und mir, die in regelmäßigen Abständen aufflammten, wenn wieder aufgebrachte Menschen bei mir anriefen, weil sie wieder sachen gegen jemanden geschrieben hat, reichten mir. So eine Geschichte sollte dann eines Tages auch der Tropfen werden, der mein Fass zum Überlaufen bringen würde. Doch ich will nicht vorgreifen.

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